Frank sieht Rot: Start einer Serie?

Herzlich willkommen zum ersten Teil unserer neuen Kolumne „Frank sieht rot“. Hier wird 96-Fan Frank, immer wieder seine Sicht der Dinge auf Hannover 96 mit uns teilen. In Teil 1 blickt er auf das Auswärtsspiel in Kiel zurück und versucht die Frage zu beantworten, ob wir den Start einer Serie erleben.

96-Spieler feiern mit den mitgereisten Fans den Sieg in Kiel. Foto: Hannover 96 Twitter

Kiel beginnt druckvoll

Es war ein rundum gelungener Nachmittag an der Förde. Hannover 96 gewinnt gegen Holstein Kiel mit 3:0. Dass es kein einfaches Spiel wird, war eigentlichklar. Kiel fängt an, wie es eine Heimmannschaft macht: Sie spielen druckvoll an und kommen auch zu einigen Chancen. Bis zur ominösen zehnten Minute: Hinterseer läuft aufs Tor zu, Gelios kommt raus, verpatzt die Ballannahme und zieht unsere Nummer 17 letztlich am Trikot, um das sichere 0:1 zu verhindern. Da er letzter Mann ist, gibt es nur eine logische Folge: Rot. Ab sofort spielen die Kieler also nur zu zehnt.

Bis zur Pause: Tempofußball

96 nimmt dieses Geschenk dankend an und spielte Kiel an die Wand. Mit wirklich schönem Offensivfußball, holen unsere Roten Chance um Chance heraus. Treffer liegen in der Luft. So kommt es, wie es kommen muss: es fallen die Treffer eins, zwei und drei: jeder schöner, als der andere. Besonders freut es mich für den in letzter Zeit viel kritisierten Maina, der seine Leistung mit dem 3:0 nach Sololauf und Vorlage von Zieler krönt. Ich weiß nicht, was Zimbo mit ihm gemacht hat, oder ob er sich die berechtigte Kritik zu Herzen genommen hat, jedenfalls steht da in Kiel, ein ganz anderer Linton auf dem Platz. Wenn er jetzt mal Konstanz in seine Leistung bringt, wird er noch sehr wichtig für die Mannschaft und kommt aus dem Status des ewigen Talents raus. Wenn er weiter gute konstante Leistungen bringt, wird es aber auch sehr schwer mit ihm zu verlängern. Will er das nicht, muss man ihn ablösefrei ziehen lassen. Zur Halbzeit steht es hochverdient 3:0 – selbst ein höherer Pausenstand war denkbar. Selten habe ich in letzter Zeit, eine so gute erste Halbzeit in einem Auswärtsspiel gesehen.

Verwalten, statt Torfestival

Zur Pause verspüre ich diese Lust auf ein Torfestival. Ein, zwei Törtchen dürfen es schon noch sein. Leider kommt es anders und 96 spielt souverän die Zeit runter, ohne aber ansatzweise in Gefahr zu geraten.
Ich finde, man kann die Mannschaft auch ein bisschen verstehen: du spielst gegen zehn Mann und führst 3:0. Da macht man nicht mehr als nötig und das hat gegen Kiel gereicht. Am Ende steht ein 3:0-Auswärtssieg gegen den Fast-Aufsteiger der vergangenen Saison. Vergessen wir auch eins nicht: wir haben auch schon ganz andere Spiele in Überzahl gesehen.

Zimbo ist nicht Kocak: zum Glück!

Unter unserer Trainer-Koryphäe des letzten Jahres, hätte ich da so
meine argen Bedenken gehabt. Das Schöne an der neuen Zeit in Hannover ist außerdem, dass Zimbo sich in der PK über den Sieg gefreut und seine Mannschaft gelobt hat. Doch er merkte auch gleich an, dass er so mit den zweiten 45 Minuten und dem Auftreten nicht ganz zufrieden gewesen ist. Er schätzt die Situation realistisch ein. Ja man hat gewonnen, aber Kiel 80 Minuten nur zu zehnt. Gegen St. Pauli hat man schon gesehen, wohin die Riese gehen soll und wie Zimbo spielen lassen will und das hat sich jetzt Fortgesetzt. Jetzt muss man nur gegen Sandhausen zu Hause nachlegen, um denTrend zu bestätigen.

Zimbo hat jetzt SEINE Mannschaft

Man hat am Ende der Transferperiode noch Ondoua und Trybull für das defensive Mittelfeld geholt, damit Sebi Ernst endlich auf der 10 spielen kann. Was das ausmacht, haben die letzten beiden Spiele gezeigt. Und mit Maxi Beier hat man ein Juwel bekommen, aus dem ein ganz Großer werden kann. Er hat unglaubliches Potenzial, das konnte er ja schon jetzt eindrucksvoll unter Beweis stellen. Leider gilt die Leihe nur für ein Jahr ohne Kaufoption. Wenn man jetzt die Leistung konstant bestätigt und am Boden bleibt, kann hier was Großes entstehen.

Angriff nächste Saison? Nur, wenn Kind es zulässt

Ich sehe diese Saison eh als Übergang, um nächstes Jahr anzugreifen. Aber hier kommt jetzt der Geschäftsführer der KGaA ins Spiel. Jeder weiß, wie er tickt und wie sprunghaft seine Aussagen und Entscheidungen sind. Daher kann die Saison spannend werden und man kann sich auf alles gefasst machen. Na ja, typisch Hannover 96
unter Martin Kind. Bloß keine Kontinuität einkehren lassen.
Der Titel heißt ja „ Start einer Serie“. Das bezieht sich auf die Roten und auch auf die Kolumne auf dieser Seite.

Wir lesen uns. Als nächstes vielleicht zum Thema Geschäftsführer Schäfer…


Gruß Frank

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